Mama sein bedeutet: organisieren, koordinieren, zuhören, trösten, mitdenken, planen – und das oft alles gleichzeitig. Es gibt Termine, Gespräche, To-do-Listen, Gedanken und Bedürfnisse, die alle gleichzeitig nach Aufmerksamkeit rufen. Gerade für Mamas, die sowieso schon erschöpft sind – oder die es gerne allen recht machen wollen – ist es besonders schwer, Grenzen zu setzen.
Aber: Grenzen zu setzen ist kein Zeichen von Schwäche oder Egoismus. Es ist ein Akt der Selbstfürsorge. Und es ist absolut notwendig.
Während manche Mütter von Natur aus kein Problem damit haben, sich abzugrenzen, fällt es anderen deutlich schwerer. Besonders Mamas, die alles unter einen Hut bekommen möchten und sich wünschen, von allen gemocht zu werden, neigen dazu, sich selbst hintenanzustellen. Doch es ist möglich, Grenzen zu setzen – freundlich, klar und authentisch.

Warum fällt es vielen Müttern schwer, Grenzen zu setzen?
Einer der Hauptgründe liegt oft in der Erziehung und gesellschaftlichen Erwartung: „Sei nett“, „Reiß dich zusammen“, „Hilf, wo du kannst“ – diese Glaubenssätze tragen viele Frauen seit der Kindheit mit sich. Und als Mama sind die Erwartungen gefühlt noch größer.
Grenzen setzen wird oft mit Ablehnung oder Härte gleichgesetzt. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Wer Grenzen setzt, sorgt für sich – und damit auch für andere. Denn nur eine Mama, die ihre Kraft schützt, kann langfristig für ihre Familie da sein.

Grenzen sind nichts Schlechtes – sie gehören zum Leben dazu
Ob ein Apfel, eine Banane oder unser eigener Körper – alles hat natürliche Grenzen. Die Haut schützt unseren Körper, die Schale schützt die Frucht. Warum also sollten wir nicht auch unsere inneren Grenzen achten?
Grenzen setzen bedeutet, sich selbst ernst zu nehmen. Es bedeutet, zu wissen: Hier endet meine Kraft, mein Raum, meine Verantwortung. Und das ist absolut okay.

So kannst du als Mama freundlich und authentisch Grenzen setzen
Es muss kein lautes „Nein!“ sein. Es geht auch sanft. Hier sind sechs praxiserprobte Formulierungen, wie du als Mama Grenzen setzen kannst – ohne Schuldgefühle, aber mit Klarheit und Herz:
1. „Lass mich darüber nachdenken. Ich melde mich, wenn ich mich entschieden habe.“
Du darfst dir Zeit nehmen. Nicht jede Entscheidung muss sofort fallen. Diese Formulierung hilft dir, nicht vorschnell Ja zu sagen – und später zu bereuen.
2. „Ich fühle mich nicht wohl, wenn du mir sagst, wie ich mich fühlen soll. Meine Gefühle sind okay, auch wenn sie anders als deine sind.“
Deine Emotionen sind genauso wichtig wie die anderer. Diese Aussage schützt deinen emotionalen Raum – freundlich, aber bestimmt.
3. „Im Moment habe ich keine Zeit, ich melde mich gerne, wenn es wieder geht.“
Deine Zeit ist begrenzt. Und das ist kein Mangel, sondern Realität. Mit dieser Formulierung bleibst du höflich und ehrlich zugleich.
4. „Ich verstehe, dass du sauer bist, aber lass deine Wut bitte nicht an mir aus.“
Empathisch und klar: Du erkennst das Gefühl des anderen an, schützt aber gleichzeitig deine Grenze. Besonders wichtig in angespannten Situationen.
5. „Vielen Dank für dein Interesse. Darüber möchte ich im Moment nicht sprechen.“
Privatsphäre ist ein Grundrecht – auch für Mamas. Du musst nicht alles teilen, wenn du dich nicht danach fühlst. Diese Formulierung lässt Raum für dich.
6. „Ich fühle mich geehrt, dass du ausgerechnet mich um Hilfe bittest, aber ich kann leider gerade keine zusätzlichen Aufgaben übernehmen.“
Wertschätzung zeigen und trotzdem Nein sagen – das ist möglich. So setzt du eine liebevolle Grenze, ohne dich zu überlasten.
Grenzen setzen bedeutet nicht „Nein“ zu anderen, sondern „Ja“ zu dir
Gerade in der Mutterschaft ist das Bedürfnis groß, allem und jedem gerecht zu werden. Doch das ist auf Dauer nicht gesund. Grenzen setzen ist kein Zeichen von Egoismus – sondern von Selbstrespekt.
Übrigens: Deine Kinder lernen durch dein Vorbild. Wenn sie sehen, dass du freundlich und klar deine Grenzen kommunizierst, lernen sie selbst, besser auf ihre eigenen Bedürfnisse zu achten.
Fazit: Grenzen setzen ist Selbstfürsorge mit Herz
Du musst nicht perfekt sein. Du musst nicht alles schaffen. Aber du darfst lernen, Grenzen zu setzen – ehrlich, liebevoll und mit gutem Gewissen.
Nutze diese sechs Sätze als Inspiration. Vielleicht schreibst du dir deinen Lieblingssatz auf einen Zettel und klebst ihn an den Kühlschrank. Oder du übst ihn innerlich, bis du ihn ganz selbstverständlich aussprechen kannst. Denn: Grenzen schützen dich. Und du bist es wert, geschützt zu werden.
Welche Erfahrungen hast du mit dem Thema Grenzen setzen gemacht? Hast du einen Lieblingssatz, der dir hilft? Teile ihn gerne in den Kommentaren!
Deine Laura
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Ich bin Laura, Mama und Liebhaberin eines bewussten Lebensstils. Mit meinem Blog möchte ich dir Inspiration für mehr Kreativität, Minimalismus und Ruhe im Alltag bieten.





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