Aufräumen – dieses Wort hatte früher etwas Endgültiges. Einmal ordentlich gemacht, und alles war schön sauber. Heute, als Mama eines einjährigen Sohnes, hat Aufräumen eine ganz neue Bedeutung bekommen: Es ist kein Zustand mehr, sondern ein Prozess. Ein liebevolles, manchmal chaotisches Ritual, das ich in meinen Alltag integriert habe – Schritt für Schritt, damit ich mich nicht ständig über das Spielzeug-Meer im Wohnzimmer ärgern muss.

1. Realistische Erwartungen statt Perfektionismus
Früher wollte ich, dass alles perfekt aussieht – jedes Kissen an seinem Platz, die Küche blitzblank. Mein Kopf hat praktisch nur Ruhe gegeben, wenn nichts mehr rumlag. Aber heute weiß ich: Mit einem Kleinkind ist das schlichtweg nicht machbar. Mein erster Aufräum-Tipp lautet also: Erwarte nicht zu viel von dir. Zwischendurch atme ich tief aus und kriege innerlich die Krise, wenn wieder viel herumliegt. Aber dann wird mir bewusst, dass auch wieder viel los ist und ich meine kleinen Aufräumen-Routinen nicht angewendet habe.
Ich habe mir nämlich angewöhnt, mein Zuhause in Zonen zu denken. Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer, Kinderzimmer – jeden Tag nur eine Zone. Wenn ich dort 10 Minuten lang Ordnung schaffe, reicht das völlig. Diese kleine Routine hat mir so viel Druck genommen. Dazu kommen aber noch andere kleine Rituale, die insgesamt einen großen Unterschied machen. Lies gerne weiter!
2. Das „Zwei-Minuten-Aufräum“-Ritual
Einer meiner liebsten Tricks: das Zwei-Minuten-Aufräum-Ritual. Immer wenn mein Sohn beschäftigt ist – z. B. beim selbstständigen Spielen oder während ich auf das Mittagessen warte –, nutze ich zwei Minuten, um kurz Ordnung zu schaffen.
Spielzeug in eine Kiste, Geschirr in die Spülmaschine, Krümel von der Arbeitsplatte – fertig. Es klingt banal, aber diese Mini-Aufräum-Momente summieren sich über den Tag und verhindern, dass sich Chaos aufbaut.
Besonders zeigt es sich immer beim Kochen: Direkt alles wegzuräumen macht bei uns den größten Unterschied. Denn wenn das Essen fertig ist, möchte man in Ruhe essen und unser Kind möchte danach auch direkt weiterspielen. Zeit, um in Ruhe die Küche aufzuräumen bleibt daher selten – also mache ich es während des Kochens und bin nach dem Essen oftmals nur noch damit beschäftigt, die Teller und Töpfe/Pfannen wegzuräumen.

3. Alles hat seinen Korb
Ich habe gemerkt, dass Aufräum-Systeme mit einem Baby einfach und flexibel sein müssen. Deshalb: Körbe, Körbe, Körbe!
Ich habe für jede „Kategorie“ (z. B. Spielzeuge, Kuscheltiere, Bausteine) einen eigenen Korb. Ein Stoffbeutel geht auch.
Wenn ich abends kurz durchs Kinderzimmer oder Wohnzimmer gehe, schmeiße ich einfach alles in den passenden Korb – manchmal sogar zusammen mit meinem Sohn, der mittlerweile Spaß daran hat, Dinge hineinzuwerfen. Das ist unser kleines gemeinsames Aufräum-Spiel geworden.
Aber Körbe alleine sind nicht alles. Viel wichtiger ist: Alles braucht ein zu Hause! Jedes Teil, jede Kategorie braucht einen Ort, wo es sinnvoll verstaut ist und immer wieder zurück gehört. So kannst du innerhalb weniger Minuten wieder für Ordnung schaffen.
4. Aufräumen als Teil der Routine
Ein echtes Gamechanger war, Aufräum-Rituale an feste Momente zu knüpfen:
- Jeden Abend, wenn ich ins Bett gehe, nehme ich mir 5 Minuten, um noch letzte Dinge an ihren Platz zurück zu räumen.
- Morgens wird immer die Wäsche weggeräumt (sie steht leider bei uns in der Wohnung)
- Bevor ich mein Kind ins Bett bringe, räume ich das Kinderzimmer auf. Das kostet mich nur etwa 5 Minuten, da alles einen festen Platz hat und sozusagen nur dahin zurück gelegt werden muss.
So wird das Aufräumen nicht mehr zur lästigen Aufgabe, sondern zu einem festen, fast meditativen Teil meines Tages.

5. Kleine Erfolge feiern
Ich finde, auch beim Aufräumen darf man stolz auf sich sein. Wenn ich abends in ein halbwegs ordentliches Wohnzimmer komme, mit einer Tasse Tee auf dem Sofa sitze und durchatme, denke ich: Ja, jetzt kann ich mich auch in Ruhe entspannen.
Denn letztlich geht es nicht darum, dass immer alles perfekt aussieht – sondern darum, dass ich mich wohlfühle. Und dass ich meinem Sohn vorlebe, wie man mit kleinen Schritten für Ordnung sorgt, ohne sich zu stressen.

6. Timer stellen
Der beste Tipp kommt zum Schluss: Stelle dir einen Timer. Zum Beispiel für das Aufräumen der Zonen. 10 Minuten und dann konzentrier dich nur auf diesen einen Raum. Alles von den Flächen und alles vom Boden sammeln, zurück an seinen festen Platz bringen und du wirst überrascht sein, wie schnell plötzlich alles geht 🙂 Probiere es gerne mal aus!
Fazit: kleine Aufräum-Rituale, anstatt großes chaos
Diese kleinen Aufräum-Rituale haben mir geholfen, den Alltag als Mama entspannter zu erleben. Ich weiß, das Chaos gehört dazu – aber es fühlt sich leichter an, wenn ich kleine Routinen habe, die mir Struktur geben.
Vielleicht hilft dir einer dieser Tipps, etwas Ruhe in dein Zuhause zu bringen – und ein bisschen Gelassenheit in dein Mama-Herz. 💛
Deine Laura
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Ich bin Laura, Mama und Liebhaberin eines bewussten Lebensstils. Mit meinem Blog möchte ich dir Inspiration für mehr Kreativität, Minimalismus und Ruhe im Alltag bieten.


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