Minimalismus mit Baby – Was du wirklich brauchst (0–2 Monate)
Ein Baby kommt – und mit ihm ganz viele Fragen. Was muss ich anschaffen? Was ist wirklich wichtig? Und wie schaffe ich es, nicht im Konsumchaos zu versinken?
Wenn du das Gefühl hast, in einer Welle aus Checklisten, Werbeanzeigen und „Das brauchst du unbedingt!“-Empfehlungen zu ertrinken – bist du nicht allein. In diesem Artikel teile ich meine persönlichen Erfahrungen mit Minimalismus mit Baby in den ersten zwei Monaten – und gebe dir Ideen & Impulse, wie du deinen eigenen, bewussten Weg finden kannst.
Warum kaufen wir eigentlich so viel?
Während der Schwangerschaft meldet sich bei vielen der Nestbautrieb. Man will vorbereitet sein, es schön haben, alles „richtig“ machen. Aber aus der Freude wird schnell Konsumdruck. Denn: Hinter vielen Käufen steckt Unsicherheit – nicht echter Bedarf.
Social Media, Geschenklisten und Babyforen suggerieren: „Ohne dieses Produkt wird’s schwer.“ Dabei entsteht oft Konsumdruck statt Vorfreude.

Was Überkonsum mit uns macht – und wie Minimalismus mit Baby dagegenwirkt
Neben dem kleinen Dopamin-Kick nach dem Kauf hat unser übermäßiger Konsum aber noch weitere Folgen:
✗ Überforderung durch zu viele Dinge
✗ Unordnung & ständiges Aufräumen
✗ Hohe Ausgaben
✗ Fehlkäufe & Frust
✗ Fokus auf Material statt Verbindung
Ein voller Wickeltisch ersetzt keine liebevolle Berührung. Ein perfekt eingerichtetes Babyzimmer ersetzt keine Nähe. Und das ständige Vergleichen mit anderen schafft mehr Druck als Freude.

Langfristige Folgen von Überkonsum im Babyalltag
In der Babyzeit wollen wir nur das Beste für unser Kind. Das führt oft dazu, dass wir vorsichtshalber alles anschaffen, was uns empfohlen oder beworben wird – lieber zu viel als zu wenig. Doch genau dieser Überfluss kann langfristig zur Belastung werden.
Babys brauchen keine Reizüberflutung. Sie brauchen Nähe, Liebe, Sicherheit. All das kann durch zu viele Dinge, zu viel Auswahl und ständiges Angebot sogar gestört werden.
Dazu kommt: Je mehr wir besitzen, desto mehr müssen wir verwalten. Aufräumen, waschen, sortieren – das kostet Zeit, die uns gerade in dieser intensiven Lebensphase oft fehlt. Auch finanziell ist die Versuchung groß, weit mehr Geld auszugeben, als nötig wäre – obwohl die Zeit rund um die Geburt oft auch mit weniger Einkommen verbunden ist.
Und dann ist da noch die Frage: Was geben wir eigentlich weiter? Ein Kind, das mit Überfluss aufwächst, verknüpft sehr früh Konsum mit Komfort, Lösung und sogar Zuneigung. Es lernt: Für jedes Bedürfnis gibt es ein Produkt – statt zuerst bei sich selbst, im Umfeld oder in der Natur nach einer Lösung zu suchen. (das kommt natürlich erst später und nicht schon in den ersten zwei Monaten)
1. Reizüberflutung für das Baby
Zu viele Spielsachen, zu viele Farben, Geräusche, wechselnde Materialien – all das kann Babys schnell überfordern. Ihr Nervensystem ist noch in der Entwicklung, und statt ihnen zu helfen, kann ein Überangebot eher Stress auslösen als Freude.
2. Weniger Fokus auf das Wesentliche
Wenn alles verfügbar ist, verlieren wir (und unser Kind später auch) schnell den Blick dafür, was wirklich wichtig ist – Nähe, Sicherheit, Kommunikation, Beziehung. Dinge ersetzen keine Bindung.
3. Mehr Aufwand für Ordnung & Pflege
Je mehr man besitzt, desto mehr muss man organisieren, aufräumen, waschen, sortieren, lagern. Das raubt Zeit und Energie, die man als frischgebackene Eltern eh schon kaum hat.
4. Finanzielle Belastung
Gerade die Babyzeit ist oft auch eine Zeit mit weniger Einkommen (Elternzeit, weniger Arbeitsstunden). Wenn man unnötig viel anschafft, kann das auf Dauer ganz schön ins Geld gehen – für Dinge, die man vielleicht nie benutzt.
5. Vorbilder schaffen: Konsum = Liebe?
Babys merken sich nicht, ob ihr Spielzeug teurer Markenname war. Aber sie lernen sehr wohl, wie mit Besitz umgegangen wird. Wenn wir unbewusst Konsum als Lösung für jedes Bedürfnis vorleben, verankern wir dieses Muster bei ihnen früh.
6. Umweltbelastung & Ressourcenverschwendung
Jedes neue Produkt bedeutet Produktion, Verpackung, Versand, oft Plastik. Wenn Dinge nur kurz genutzt und schnell ersetzt werden, führt das zu mehr Müll und mehr Verbrauch – und das in einer Welt, die längst genug davon hat.

Wie kann Minimalismus mit Baby aussehen?
Wie würdest du es finden, wenn du die erste ganz besondere Zeit mit deinem Baby einfach genießen kannst. Ihr lernt euch kennen. Ihr lernt das stillen/füttern bzw. essen. Ihr lernt eure jeweiligen Bedürfnisse kennen. Gerade im Wochenbett soll Haushalt sowieso hinten angestellt werden – warum dann gar nicht erst mit viel zu vielen Dingen rumplagen.
Was ist Minimalismus mit Baby (nicht)?
Statt wahllos alles anzuschaffen, was einem empfohlen oder beworben wird, bedeutet Minimalismus mit Baby:
✓ Dinge dann zu kaufen, wenn sie wirklich gebraucht werden.
✓ Dinge zu wählen, die von guter Qualität sind und lange Freude bereiten.
✓ Dinge bewusst zu konsumieren – weil man selbst dahinter steht, nicht weil man getriggert wurde.
Minimalismus mit Baby bedeutet nicht:
✗ alles abzulehnen
✗ zu verzichten, obwohl dir dein Bauchgefühl sagt: „Das wäre gerade hilfreich.“
✗ dir etwas zu verbieten, das euch wirklich unterstützt
👉 Minimalismus bedeutet:
Dinge bewusst zu wählen. Minimalismus ist keine Einschränkung. Es ist ein bewusstes Filtern. Ein Fokus auf das, was wirklich gebraucht wird – für uns als Eltern, für unser Baby und für die Welt, die wir ihm hinterlassen wollen.

Minimalismus mit Baby von Anfang an: Die ersten 0–2 Monate
Ich denke ja gerne in Kategorien. Das ist für mich oft einfacher (vielleicht ja auch für dich?) – so kann ich pro Kategorie alle Dinge und Produkte zuweisen, kann später besser ordnen und weiß eigentlich immer, was ich besitze. Daher unterteile ich auch gerne in Bereiche und gerade beim Baby macht es Sinn:
- Schlafen
- Füttern
- Kleidung
- Wickeln/Pflege
- Spielen/Kuscheln
- Zubehör (für Outdoor usw.)
Überlege auch, was du und dein Baby die ersten zwei Monate während der Neugeborenen-Phase wirklich macht.
Für jeden Bereich kommen viele, viele Dinge ins zu Hause, wenn ein Baby auf dem Weg ist (oder bereits da ist). Von Stramplern, Schühchen, Badewanne, Babyöl, Kuscheltiere und Kinderwagen – es ist eine lange Liste.
Hier ist einmal die lange Liste an Dingen, die einem praktisch als „Musst-Haves“ vermittelt werden:
Ernährung & Stillen/Flasche
- Still-BH & Stilleinlagen
- Stillkissen
- Milchpumpe
- Fläschchen (mehrere)
- Flaschenbürste
- Flaschenwärmer
- Sterilisator
- Pre-Nahrung
- Thermoskanne / Warmhaltebehälter
- Babyteller & -löffel (frühzeitig besorgt)
- Spucktücher / Mulltücher (mehrere)
- Lätzchen
Pflege & Hygiene
- Wickeltisch oder -kommode
- Wickelauflage
- Windeleimer
- Einwegwindeln oder Stoffwindeln
- Feuchttücher
- Babycreme, Wundschutzcreme
- Babyöl / Babybürste
- Babybadewanne oder Badeeimer
- Kapuzenhandtücher
- Babywaschlappen
- Nagelschere / Feile für Babys
- Fieberthermometer
- Schnuller (mehrere)
- Nasensauger
- Babybadezusätze
Kleidung (je nach Jahreszeit)
- 4–6 Bodys
- 4–6 Strampler
- 2–3 Hosen mit breitem Bund
- 4–6 Oberteile
- 2–3 Mützen
- Söckchen
- Jacke / Overall für draußen
- Fäustlinge (für Winterbabys)
- Babyschuhe (meist nur optisch)
Schlaf & Beruhigung
- Babybett / Beistellbett
- Matratze + wasserdichter Matratzenschutz
- 2–3 Spannbettlaken
- Schlafsäcke (je nach Temperatur)
- Pucktücher
- Babydecke (atmungsaktiv)
- Babyphone
- Nachtlicht oder Stilllicht
- Beruhigungsspieluhr / weißes Rauschen
- Mobile
Unterwegs & Mobilität
- Babyschale fürs Auto
- Kinderwagen
- Tragetuch oder Babytrage
- Wickeltasche
- Reise-Wickelunterlage
- Regenschutz / Sonnenschirm für Kinderwagen
- Autosonnenschutz
- Decke für unterwegs
Ausstattung & Sonstiges
Schnullerbox / Schnullerketten
Laufgitter
Spielbogen
Krabbeldecke
Kuscheltiere
Bücher / Stoffbücher
Erste Spielzeuge
Lagerungsmöglichkeiten für Kleidung & Windeln
Organizer für Wickeltisch
Alternativen finden
Du brauchst nicht für jede Situation ein eigenes Produkt. Oft tun es Dinge, die du sowieso hast:
- statt Wickelrucksack → normaler Rucksack mit Unterlage
- statt Stilllicht → dimmbare Lampe
- statt Babypflegekommode → ein flexibler Platz zum Wickeln
- statt Babygym → ein Tuch mit Greifling auf dem Boden
- statt 10 Outfits → 5 Lieblingsbodys, die du regelmäßig wäschst
Weniger bedeutet nicht Mangel – sondern Klarheit.
5 Ideen, die dir und deinem Baby guttun könnten
1. Eine Handvoll gut sitzender Bodys
Nicht zehn in jeder Farbe, sondern fünf, die weich sind, gut passen und leicht anzuziehen sind. Ich wasche eh oft – und weniger Auswahl bedeutet weniger Wäschechaos.
2. Eine Tragehilfe, die wirklich passt
Ich habe mich für eine Trage entschieden, die praktisch ist. Wer möchte kann natürlich auch eine Trageberatung bei der Hebamme in Anspruch nehmen, aber ich habe mich schnell in die von Love in Loop verliebt, die ich bei einer Freundin gesehen habe.
3. Eine Wickelunterlage für unterwegs
Ich nutze den Rucksack, mit dem ich schon in den Urlaub fuhr und der mir täglich mein Mittagessen zur Arbeit gebracht hat. Darin eine Wickelunterlage, die ich waschen kann, ein paar wichtige Utensilien für unterwegs. Einen Unterschied kann ich bislang nicht feststellen.
4. Eine kleine Still-Ecke mit Kissen & Wasserflasche
Klingt banal, aber ein gemütlicher, fester Ort zum Stillen hat mir das Ankommen zuhause enorm erleichtert. Bei uns liegt die Matratze des Babybetts auf dem Boden, wo wir immer stillen
5. Ein Ort, wo dein Baby auch tagsüber gut liegen kann
Zwischen Stillen, Schlafmangel und Tränen hat es mir gutgetan, etwas für mich zu haben. Ein Buch, das mich geerdet hat. Auch das gehört zur „Erstausstattung“.
So, was brauche ich also wirklich?
Wenn man kurz innehält, sich vom Lärm der Empfehlungen, Werbungen und Checklisten löst – dann wird vieles plötzlich klarer. Was du wirklich für dein Baby brauchst, ist nicht eine lange Liste voller „Must-haves“, sondern ein paar durchdachte, liebevoll gewählte Dinge, die eurem Alltag wirklich dienen.
Du brauchst:
- einen sicheren Ort zum Schlafen (das kann ein Beistellbett, ein Stubenwagen oder auch dein Arm sein)
- Kleidung, die bequem und praktisch ist – nicht viel, aber funktional
- eine Möglichkeit, Windeln zu wechseln – das kann ein Wickeltisch sein, muss es aber nicht
- Nahrung – ob Stillen oder Flasche: Was für euch funktioniert, ist das Richtige
- Nähe, Geborgenheit, Ruhe – all das kannst du deinem Baby schenken, ohne dass es viel kostet
Dinge, die sinnvoll sind: Konkrete Ideen-Liste
Ein sicherer Schlafplatz (Beistellbett, Stubenwagen oder bei dir)
5–7 Bodys, 2–3 Hosen, 2 Jäckchen, Mützchen, Söckchen
Spucktücher & Moltontücher
Stillkissen oder gemütliche Sitzecke zum Füttern
Trage oder Tuch (wenn’s für euch passt)
Wickelmöglichkeit (auch unterwegs)
Windeln
1–2 weiche Decken
Kuscheltier oder Tuch mit Mama-Duft
Was du nicht brauchst:
✗ Dinge, die dir nur dann sinnvoll erscheinen, wenn du dich mit anderen vergleichst
✗ Produkte, die dir sagen, was du fühlen oder tun sollst
✗ zehn Varianten des Gleichen (nur in verschiedenen Farben oder Marken)
Dinge, die du nicht wirklich brauchst:
Flaschenwärmer, Sterilisator (wenn du stillst)
3 verschiedene Babytragen
Babygym + Spielbogen + Mobile gleichzeitig
Windeleimer mit Spezialkassetten
Babykleidung in zig Größen & Farben
Elektronisches Stilllicht, das blinkt, summt oder fancy aussieht
Markenprodukte, die du nur wegen Trends anschaffst
Fazit: Minimalismus mit Baby – dein eigener Weg
Minimalismus mit Baby ist kein Dogma. Es ist eine Einladung.
Eine Einladung, dich zu fragen:
✨ Was tut uns gut?
✨ Was brauchen wir wirklich?
✨ Was darf auch einfach mal fehlen?
Du darfst Dinge anschaffen, wenn du das Gefühl hast, sie helfen euch.
Du darfst Dinge weglassen, wenn sie nur Staubfänger sind.
Und du darfst jederzeit neu entscheiden.
Weniger Zeug. Mehr Verbindung. Das ist für mich: Minimalismus mit Baby.
Deine Laura

Ich bin Laura, Mama und Liebhaberin eines bewussten Lebensstils. Mit meinem Blog möchte ich dir Inspiration für mehr Kreativität, Minimalismus und Ruhe im Alltag bieten.









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